Winfried Gutbier, unser Nordstrander Ahnenforscher, hat in einem Trauregister der St. Theresiengemeinde von Nordstrand unter dem Datum des 3. Juli 1683 die Eintragung der Heirat von Jacques Empen (Sohn des Joannis) mit Anna Franck gefunden. Es heißt dort wörtlich:
"3. July contraxerunt Jacob Joannis et Anna Franck in Ecclesia coram multis testibus"
In der Übersetzung von Gutbier:
"3. Juli Verbindung eingegangen Jacob Jansen und Anna Franck in der Kirche vor vielen Zeugen.
Abbekercke (Pastor)"
Mit diesem Fund sind wir in der Generationen folge einen Schritt weiter in die Vergangenheit gelangt. Jetzt wissen wir, dass der Vater von Jacques Empen Joannis hieß.
Herzlichen Dank an Winfried Gutbier für diesen Fund und die Kopie aus dem Trauregister, die hier veröffentlicht wird!
* 19.02.1924 auf Nordstrand † 21.05.1944 in Bessarabien
Bericht einer Reise nach Moldawien im Oktober 2007
Wer den alten katholischen Friedhof auf Nordstrand zwischen altkatholischer Kirche und der ehemaligen katholischen Schule besucht, kommt gleich am Eingang an der Gedenktafel für Werner Empen vorbei, der als Soldat 1944 in Bessarabien gefallen ist. Rudi und Erika wollten seit vielen Jahren den Begräbnisort ihres älteren Bruders besuchen. Lange Zeit gab es keine genaueren Informationen über den Soldatenfriedhof in dem Dorf Onitkani am Dnjestr, auf dem er beigesetzt war. Und die politischen Verhältnisse in Moldawien, zu dem das Gebiet Bessarabien gehört, machten Reisen sehr schwierig. Seit der Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge dort tätig sein kann, hat sich die Lage verbessert. So beschlossen Rudi und sein Sohn Michael, Erika und ich, im Frühjahr 2007 die Reise endlich zu unternehmen. Rudis plötzliche schwere Erkrankung zwang uns aber, die Reise erst einmal zu verschieben.
Doch am 16. Oktober war es dann tatsächlich soweit. Die Nordstrander fuhren nach Hamburg, wo Günter sie schon am Flughafen erwartete und ihr Auto in Empfang nahm. Ich startete in München und wir trafen uns in Budapest und reisten dann gemeinsam weiter nach Chisinau, der Hauptstadt von Moldawien.
Die Reise war seit langem vorbereitet worden von einer Dolmetscherin in Moldawien, die uns vom Volksbund empfohlen worden war. Frau Olga Scerbinina ist eine pensionierte Professorin für die deutsche Sprache an der Universität von Chisinau und erwies sich für uns als ein wahrer Glücksgriff. Sie hatte eine Großraumlimousine mit Fahrer für uns organisiert und begleitete uns während der ganzen Zeit. Insbesondere war sie einige Wochen vor unserer Ankunft in Onitkani gewesen und hatte mit dem Bürgermeister des Ortes unseren Besuch vorbereitet. Er hatte versprochen, dafür zu sorgen, dass bei unserem Besuch einige Dorfbewohner anwesend sein würden, die während des Krieges in Onitkani gelebt hatten und andere, die über den ehemaligen deutschen Soldatenfriedhof Bescheid wussten.
Wir kamen am 17.10. um 10.00 Uhr in Onitkani an und wurden im Gemeindeamt von sechs Frauen mit Spannung erwartet, darunter der Vertreterin des Bürgermeisters, der Rektorin des örtlichen Lyzeums und ihrer Stellvertreterin. Eine der anwesenden Frauen war im Jahre 1926 geboren. Der Bürgermeister selbst hatte am Vorabend bei Frau Scerbinina seine Abwesenheit mit einem dringenden Termin bei Gericht in Chisinau entschuldigt.
Wir erfuhren, dass der ursprüngliche deutsche Soldatenfriedhof auf dem Grundstück eines Bojaren angelegt worden war, der in sowjetischer Zeit enteignet worden war und wohl auch getötet wurde. Die einfachen Soldaten seien in langen Reihengräbern bestattet worden, die Offiziere in Einzelgräbern. Der Friedhof sei bis etwa 1969 relativ intakt gewesen. Seit dieser Zeit seien aber zunehmend private Häuser in dem sogenannten „Park“ gebaut worden, bis das gesamte Gelände restlos überbaut war. Auch die ehemalige langjährige Bürgermeisterin hat dort ein Haus gebaut (wir haben sie besucht).
Wenn bei den Ausschachtungsarbeiten für die Fundamente der Häuser Gebeine gefunden wurden, habe man sie zuerst in den Hof der orthodoxen Kirche gebracht und in der nordöstlichen Ecke begraben. Wir haben diesen Ort besucht. Es war ein Platz, an dem eine Anzahl von Dosen und Flachen deponiert war. Die Kirche war verschlossen, der Pope nicht im Ort bei unserem Besuch.
Später habe man sterbliche Reste von Soldaten auf den Gemeindefriedhof gebracht und dort bestattet. Darüber habe man später ein großes Holzkreuz errichtet. Das Grab des verstorbenen Mannes der Rektorin grenzt direkt an das Kreuz. Wir haben diesen Platz besucht. Das Kreuz stand noch, war aber sehr schief und Aufschriften waren nicht mehr zu lesen.
Wir hatten bereits im Gemeindeamt beschlossen, unsere für den Ort gedachte private Spende nicht dem Bürgermeister zu überlassen, sondern der Schule zu spenden. Dies verbesserte das ohnehin freundliche Verhältnis zu den Bewohnern beträchtlich. Wir wurden zum Schluss unseres Besuches zu einem richtigen Festessen in die Aula der Schule eingeladen. Die Rektorin, Frau Galina Voda, sagte uns, dass wir die erste ausländische Delegation im Ort gewesen seien und sie unseren Besuch sehr begrüße.
Am 18.10. trafen wir auf dem zentralen Soldatenfriedhof bei Chisinau mit Herrn Lutz Müller vom Volksbund zusammen, der für die Umbettungen in Moldawien zuständig ist. Er berichtete uns, dass er nach Informationen aus Onitkani im Jahre 2004 dort die Reste von 4 Soldaten geborgen habe und in Block 4 des neuen Zentralfriedhofes überführt habe. Informationen über weitere Fundorte im Ort habe er damals nicht erhalten. Die Bewohner seien ihm gegenüber damals sehr reserviert gewesen. Er zeigte sich überrascht und erfreut über unsere Informationen und erklärte sich bereit, sich um die Bergung der Gebeine aus Onitkani zu kümmern, sofern er grünes Licht von der Zentrale des Volksbundes dafür bekäme.
Da wir nicht noch einmal nach Onitkani fahren wollten, baten wir Frau Scerbinina, dafür zu sorgen, dass das schiefe Holzkreuz im Gemeindefriedhof über den Gebeinen der deutschen Soldaten wieder aufgerichtet wird und eine kleine Informationstafel erhält mit der Aufschrift in deutsch und moldawisch: „Hier ruhen die sterblichen Überreste deutscher Soldaten aus den Jahren 1942 – 1944“. Wir gaben ihr € 40,- für die Arbeiten. Sie meinte, das müsse reichen, um Handwerker im Ort zu beauftragen. Das Schild wollte sie selbst anfertigen.
Unsere Reise hatte ja keinen touristischen Anlass. Dennoch besuchten wir an einem Vormittag den Weinkeller Milestii Mici in der Nähe der Hauptstadt, der uns geradezu die Sprache verschlug. Er war untergebracht in unterirdischen Gängen mit einer Gesamtlänge von 200 km, von denen 55 km erschlossen waren und mit dem Auto befahren werden konnten. Es handelt sich um eines der größten Weinlager der Welt mit Weinen absoluter Weltklasse. Görings Weinvorrat von 40 000 Flaschen lagert dort auch noch immer. Bei einer Weinprobe 80 mtr. unter der Erde waren wir uns einig, dass wir so etwas im ärmsten Land Europas nicht erwartet hatten.
Inzwischen ist eine Antwort aus der Zentrale des Volksbundes in Kassel eingetroffen und wir können davon ausgehen, dass die Gebeine deutscher Soldaten aus den von uns benannten Grablagen in Onitkani im kommenden Frühjahr auf den Zentralfriedhof umgebettet werden. Ob die Gebeine von Werner auch darunter sind, wird keiner mehr feststellen können, aber es ist vielleicht auch nicht mehr so wichtig. Wir haben jedenfalls seine letzte Ruhestätte besucht und dort auch ein Totengebet gesprochen.
Bericht Vettern und Cousinen Treffen EMPEN in 2019
Aktuell
Im Oktober 2019 trafen sich die Enkel von Oswald und
Mariechen Empen nach 3 Jahren wieder zum Vettern und Cousinen Treffen im
Bregenzer Wald. Die hervorragende Organisation übernahmen dieses Mal Swantje
mit Anton, Jörg mit Tanja und Sven mit Tanja. Sie haben ordentlich was auf die
Beine gestellt und eine gemütliche, große Unterkunft (Hütte) angemietet. Es
traf sich die 10. Generation nach Jacob Jensen Empen.
Bild 1. Jürgen und Markus genießen das Wetter und die
ankommenden Verwandten.
Bild 2: Einige von uns sind dann gleich auf 1.000m und haben
sich dort das erste Weizen gegönnt.
Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich die ersten
Teilnehmer ab 14: 00 Uhr. Bis 18:00 Uhr waren dann fast alle 55
Familienmitglieder da und freuten sich über das zünftig, leckere Grillfest.
Guido sorgte für das leibliche Wohl und organisierte alles
an Lebensmitteln und Getränken mit, das Wochenende war kulinarisch gerettet! In
Listen haben wir unsere Hilfe eingetragen, wer bereitet Frühstück/Abendessen zu
und wer räumt wieder ab, es funktionierte wunderbar!
Der 1. Abend in der Hütte wurde dann zum regen Austausch von
Informationen genutzt, frei nach dem Motto: „Wat mockst du denn nu so“?
Bild 3: Das Spitzenteam hat die Herausforderung angenommen.
„Wanderführer“ Anton war sehr aufmerksam mit seinem
Wanderteam, sie hatten sich eine schwere Tour vorgenommen. „Wanderführerin“
Swantje unternahm mit ihrem Team eine leichtere Tour die dann auf einer Hütte
mit Einkehr endete und das 3. Team genoss die Fahrt mit der Mellau Bergbahn bis
zum 1. Aussichtspunkt.
Der 2. Abend stand ganz im Zeichen von Musik, Spiel und
Schauspiel. Es wurde eingestimmt in „Wo de Nordseewellen……..“und endete bei „…
auf der Reeperbahn nachts um halb eins…..“
Sehr viel Spaß gab es bei den Spielen, z. b. wurde die
Reaktion getestet, war man zu langsam gab es einen kleinen Stromschlag. Fanden
die Jungen sehr lustig, ein Spiel nur für harte Männer J
Bild 4: Wie heißt das Spiel?
Ein super lustiges Spiel von Anna und Manuvorbereitet, Mein Mann kann!
Zehn Frauen stellten sich in deiner Reihe auf, dahinter
deren Männer. Jede Frau erhielt ein Startkapital (Spielgeld) mit dem sie einen
gewissen Betrag auf ihren Mann setzen konnte, wenn sie überzeugt davon war,
dass ihr Mann dieses Spiel gewinnen könnte. Die drei Männer der meistbietenden
Frauen mussten dann das Duell ausfechten. Dabei waren Kopf rechnerische,
sportliche als auch wissenstechnische Fähigkeiten gefragt. Jede Runde wurde
spektakulär von durchtrainierten gutaussehenden Nummern“boys“ eingeleitet.
Danke! Lars, Erik, Arne Jannik, Titus, Tim, Lennart und Burkhard.
Ein absoluter Angriff auf die Lachmuskeln. Es war ein
wunderschöner Abend für alle Generationen.
Bild 5: Nummernboys in Aktion beim Spiel „Mein Mann kann…“
Bild 6: Fingerfertigkeit und Musikalität musste man hier
beweisen
Harald hatte ein „Musikbox“ gebastelt und mitgebracht, mit
deren Hilfe ausgewählte Freiwillige unter Einbeziehung des Publikums ihre
Musikalität beweisen konnten. Ein Spiel, das unsere Jüngsten am besten
beherrschten.
Am Samstag teilten sich die Gruppen ganz nach dem Motto
“Kultur oder Natur“ auf. Die einen unternahmen erneute Wanderungen und andere
besichtigten Sennereien entlang der Käsestraße des Bregenzer Waldes. Sehr
interessant war die Besichtigung des „Werkraum Bregenzer Wald“, dort zeigte man
außergewöhnliches aus Holz und anderen natürlichen Rohstoffen für Haus und
Wohnen.
Bild 7: Wanderungen und Museen
Etwas sehr Spektakuläres hatten sich unsere Jüngsten für den
Abschiedsabend ausgedacht. Wir Erwachsenen merkten schon tagsüber, dass wir
nicht alle Räume betreten durften, Geheimnisse! Abends wurde dieses dann
gelüftet. Die Kinder hatten unter Anleitung von Selina ein Theaterstück in
mehreren Akten eingeübt. Sie hatten sich ein paar Ereignisse, die sie im Laufe
des Zusammenseins bei den Erwachsenen miterlebt hatten, gemerkt und mit sehr
viel Parodie, Theatralik, Engagement und Lachen präsentiert. Das Publikum war
begeistert und gab tosenden Applaus.
Bild 8: Kinderspiele
Bild 9: Abschied
Am Sonntag war dann große Aufbruchs Stimmung, alle räumten
mit auf und verpackten alles wieder in ihre Autos.
Herbergsvater Erich, der sich das ganze Wochenende um einen
laufenden Betrieb (Heizung‚ Wasser, WC Papier, Ratschläge) kümmerte,
verabschiedete uns mit einem gesägten Herz aus Holz mit Gravur: Familie Empen
und wir dürfen gerne wiederkommen.
Ralf nahm als nächster Gastgeber 2022 dieses Erinnerungsstück
entgegen. Es wird dann bei jedem Treffen am jeweiligen Veranstaltungsort sein.
Es war ein herzlicher Abschied, alle freuen sich auf das
nächste Treffen!